WISSENWERTES Franzensbad, das kleinste und beschaulichste Heilbad des Böhmischen Bäderdreiecks, wurde 1793 unter Kaiser Franz II. als Kaiser- Franzensdorf gegründet und 1807 in Franzensbad umbenannt. Die Heilquellen von Franzensbad wurden bereits im 15. Jahrhundert berühmt. Da die Region damals zu Eger gehörte, wurde die heutige „Franzensquelle“ als „Egerwasser“ oder „Egerer Sauerbrunn“ bezeichnet, von den so genannten „Wasserfrauen von Eger“ geschöpft und in Eger erfolgreich verkauft. 1791 ließ der Arzt Dr. Bernhard Adler einen Holzpavillon um die „Franzensquelle“ errichten und das Heilwasser in ein separates Becken leiten. Aus Furcht um ihre finanzielle Existenz rissen die Wasserfrauen in einer groß angelegten Aktion, mit Nudelhölzern und Schürhaken bewaffnet, den Pavillon nieder. Nach dem „Aufstand der Egerer Wasserfrauen“ wandte sich Dr. Adler direkt an den Kaiser und forderte Gegenmaßnahmen. Das war die Geburtsstunde des Kurortes. 1827 wurde das erste öffentliche Badehaus mit 30 Badezimmern gebaut. 1852 wurde Franzensbad von Eger unabhängig und erhielt 1865 das Stadtrecht. In Franzensbad ließen sich etliche Berühmtheiten aus Kultur und Politik behandeln und wählten diesen Ort, um dem Trubel der anderen mondänen böhmischen Kurorte zu entgehen. Franzensbad ist architektonisch vom Empire-Stil geprägt und präsentiert sich heute restauriert und renoviert wieder in alter Pracht. Das städtische Zentrum steht als Ganzes unter Denkmalschutz. Eines der Wahrzeichen der Stadt ist der bronzene Franzl (František), die Plastik eines Knaben mit einem Fisch in den Händen, der als Symbol für Fruchtbarkeit gilt.

UNTERHALTUNG UND FREIZEIT Die Heilbad Franzensbad AG arrangiert eine Reihe von Veranstaltungen, die für die Gäste der Kurhäuser der AG vergünstigt oder teilweise kostenlos angeboten werden. Konzerte namhafter Symphonie- und Kammerorchester sowie Auftritte bekannter Virtuosen und Sänger werden ebenso veranstaltet wie Kunstausstellungen und Modeschauen. In der Hauptsaison finden regelmäßig Promenadenkonzerte statt. Die Fußgängerzone lädt mit Geschäften und Cafés zum Schlendern ein. Die ausgedehnten und gepflegten Parkanlagen bieten reichlich Gelegenheit zum Spazieren und Ausruhen. Sportliche Betätigung auf Tennis- und Minigolfplätzen sowie Radwanderungen in die Umgebung können in Anspruch genommen werden. Seit 2003 steht das 18-Loch-Golf Resort Frantiskovy Lazne in Hazlov-Ovcin zur Verfügung. Das Erlebnisbad Aquaforum mit 1.500 m2 Wasserfläche und 3 Innen- und Außenbecken sowie weiteren Attraktionen bieten Möglichkeiten zur Erholung und sorgen für Abwechslung.

LOHNENDE AUSFLUGSZIELE Die Umgebung von Franzensbad bietet zahlreiche Möglichkeiten für kürzere Spaziergänge und längere Wanderungen: der Kammerbühl (Komorni hurka), der jüngste erloschene, 30 m hohe, quartäre Vulkan Europas oder die Natalien-Quelle befinden sich in unmittelbarer Nähe. Das Naturschutzgebiet des Hochmoores Soos mit seinen Mineralquellen, Geysiren und Schlammvulkanen, Seeberg (Ostroh) mit einer der ältesten Burgen Böhmens und die sehenswerte Stadt Eger (Cheb) laden zu spannenden Ausflügen ein. Empfehlenswert sind außerdem Fahrten in die berühmten, westböhmischen Heilbäder Karlsbad und Marienbad sowie Tagesausflüge in die Hauptstadt Prag.

HEILMITTEL Die wichtigsten örtlichen Heilmittel sind das eisen- und schwefelhaltige Moor, natürliches Kohlendioxid sowie insgesamt 24 Mineralquellen. Wegen ihres hohen Gehalts an Kohlendioxid werden die Franzensbader Quellen als Säuerlinge (alkalischsalinisch- muriatische Säuerlinge) bezeichnet. Eine weltweite Besonderheit ist die Quelle „Glauber IV“, die stärkste Glaubersalzquelle der Welt, mit einem Gehalt an Glaubersalz von 23 g/l. Bei den Anwendungen wird das Kohlendioxid durch die Haut absorbiert und bewirkt eine Erweiterung der Blutgefäße und damit eine bessere Durchblutung der inneren Organe. Durch die Senkung des Blutdrucks wird das gesamte Nervensystem beruhigt. Die natürlichen Heilmittel werden in ihrem ursprünglichen Zustand verwendet. In Betracht kommt lediglich eine vorsichtige Erwärmung auf die angemessene Temperatur sowie eine Homogenisierung des Moores.